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Insel-Ärztin geht in Ruhestand (15.4.2003)

Nach 36 Jahren der Arbeit im Lieper Winkel und dem Süden der Insel Usedom geht die betreuende Ärztin jetzt in den Ruhestand. Ein Grund, Sie an dieser Stelle nochmals mit einem Artikel aus der Ostseezeitung vom 8.3.2003 zu würdigen. In diesem Zusammenhang sei auch auf das neuerschienene Heft "40 Jahre Medizinalgeschichte in der Stadt Usedom" (ISBN 3-937040-02-1) hingewiesen.

"Margrit Kaspereit (60) ist eine echte Usedomer Pflanze. Sie hat die kleine Stadt eigentlich nur zum Studium verlassen. Als sie im Dezember 1966 als frisch gebackene Ärztin für Allgemeinmedizin ihre Arbeit in der Ambulanz aufnahm, haben sich manche beim Ausziehen geniert, weil sie sie ja alle schon als Kind gekannt haben. Aber irgendwie fühlte sich auch jeder mit mir verwandt, blickt die Ärztin lächelnd zurück. Sie waren damals in der Ambulanz zu dritt und sind es in unveränderter Besetzung geblieben, bis die Allgemeinmediziner Erhard und Christa Patzschke pensioniert wurden. Die Bereiche waren klar eingeteilt. Während Patzschkes sich um die Patienten in Stolpe, Morgenitz und Dargen kümmerten, widmete sich Margrit Kaspereit den Bewohnern des Lieper Winkels. Um die Usedomer Patienten kümmerten sich alle gemeinsam. Von der OZ befragt, woran sie sich in all den Jahren besonders erinnert, nennt Frau Kaspereit die schweren Winter. Und erzählt von einer Nacht, in der sie ihren Fahrer Hans-Ulrich Zunk mit dem Pkw in Rankwitz zurück lassen und mit einem Trecker zu ihrem Patienten nach Quilitz gebracht werden musste. Wenn sie in solchen Wintern gar zur Ballitz gerufen wurde, schickte man gemeinhin einen Pferdewagen nach Liepe, wo die Landärztin vom Pkw auf das rumpelnde Gefährt umsteigen musste. Es klingt nicht wehklagend, wie sie das erzählt. Die Menschen brauchten ihre Hilfe und jeder Tag war eine neue Herausforderung. Die wichtigsten Verbündeten auf den Dörfern waren die Gemeindeschwestern, die in der Regel zuerst gerufen wurden, wenn sich jemand nicht so fühlte. Wussten die keinen Rat, wurden die Ärzte angefordert. Diese Möglichkeit haben die Dorfbewohner seit der Wende nicht mehr. Sie können sich nur noch direkt ihrem Hausarzt anvertrauen. 1991 haben Dr. Erhard Patzschke und Margrit Kaspereit eine Gemeinschaftspraxis gegründet und ihre Patienten am gleichen Ort, jedoch unter völlig veränderten Bedingungen behandelt. Ihre Sprechstunde aber blieb eine Sprechstunde, der Blick in die Augen des Kranken wichtiger, als der auf den Computerbildschirm. Nach der Pensionierung Dr. Patzschkes teilt sich Margrit Kaspereit die Praxis mit Dr. André Wagner. Zu zweit hatten sie nicht nur die Sprechstunden, sondern auch die vielen Bereitschaftsdienste zu bestreiten. Das hieß, dass sie jede zweite Woche Tag und Nacht topfit sein musste. Egal wie müde sie gerade ins Bett gefallen war. Das zehrt an der Gesundheit. Aber konnte sie jemandem, der um Hilfe gerufen hat, den Hausbesuch versagen? Was, wenn sich der plötzliche schweren Husten als Lungenödem erweist, wie neulich erst geschehen? Keine Frage, die Usedomer Ärzte sind zu ihren Patienten gefahren. Oft. Viel zu oft, meint die Kassenärztliche Vereinigung und forderte Regress für angeblich zuviel gezahlte Leistungen. In einem Umfang, der Margrit Kaspereit noch ins Rentenalter verfolgen wird. Das lässt sie am Ende ihres Berufslebens etwas verbittert werden. Seit Dezember sichern die Heringsdorfer Ärzte einen Teil der Bereitschaftsdienste im Usedomer Bereich mit ab. Dass die abendlichen Hilferufe seitdem seltener geworden sind, mag man so oder so werten. Ein Indiz dafür, dass die Patienten ihre eigenen Ärzte haben wollen? Tag und Nacht ? Wie sagte Margrit Kaspereit eingangs so treffend? Irgendwie fühlten sich alle mit mir verwandt. Eine Landärztin, wie sie im Buche steht. Ihr Platz wird bald verwaist sein. Und ein Nachfolger ist nicht in Sicht..."

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